Der Mütterzentrum e.V. Leipzig ist seit 1992 als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt und hauptsächlich auf dem Gebiet der Familienbildung tätig. Der Verein ist Träger von vier Familienzentren, zwei Kindergärten, einer Tagespflegevermittlung und verschiedener Projekte, darunter das Upcyclingprojekt RESTLOS. Der Verein blickt auf über 30 Jahre Erfahrung in der offenen pädagogischen Arbeit, hat zahlreiche Formate entwickelt/erprobt und eigene (Bau-)Projekte umgesetzt. Er engagiert sich in trägerübergreifenden Gremien und Arbeitskreisen und ist als sog. Träger mit Managementfunktion Teil der kommunalen Steuerung der Jugendhilfe. Das Selbstverständnis des Vereins als lebendige, demokratische Organisation, die die Impulse an der Basis aufgreift, unterstützt und weiterentwickelt, besteht trotz der inzwischen 64 fest angestellten Mitarbeiter*innen weiter. Unsere Familienzentren, teils mit angeschlossener Kita, arbeiten stadtteiloffen, niedrigschwellig und nachbarschaftlich. Hervorzuheben ist die starke Beteiligungskultur des Vereins, sowohl nach innen als auch nach außen. Unsere Häuser bieten Raum für unterschiedlichste, z. T. selbstorganisierte Veranstaltungen von/für Eltern, Familien und weitere(n) Gruppen.
Das Projekt RESTLOS
RESTLOS ist eine große Materialsammlung aus vermeintlichem Müll (Haushalt, Handel, Handwerk) in einer charmanten Industriehalle in Plagwitz. Ziel des Projektes ist es, v.a. bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Bildungs-/sozialen Einrichtungen und Gewerbebetrieben, Freude an Kreativität und Nachhaltigkeit zu wecken, das Bewusstsein für die Themen Abfall, Wertstoffe, Ressourcen, Upcycling und Verwertungskreisläufe zu erweitern und eine Umgebung zu schaffen, in der nachhaltiges Handeln leicht praktiziert werden kann.
Materialsammlung: Wir sammeln (interessante) Reststoffe aus Haushalt, Industrie und Handel und stellen sie sortiert und ansprechend präsentiert zur Weiterverwendung zur Verfügung. Diese stehen als nachhaltige Materialquelle für pädagogische, soziale und therapeutische Einrichtungen, aber auch für jede/n Einzelne/n zur Weiterverwendung zur Verfügung.
Werkstatt: in der angeschlossenen Werkstatt können verschiedene Nutzer*innengruppen frei aus den gut zugänglichen Materialien auswählen und ihre Ideen/Produkte/Reparaturen mit professionellen Werkzeugen/Arbeitsbereichen verwirklichen. Unser Fachpersonal begleitet und unterstützt, gibt bei Bedarf Hilfestellung und vermittelt Wissen. Zusätzlich führen wir thematische Kompaktkurse mit Handwerker*innen und Künstler*innen zu speziellen Techniken/Themen durch (z. B. Textiles Upcycling, Lampen aus Telefonbüchern …)
Bildung: Wir führen Workshops und Projekte mit verschiedenen Gruppen durch (v.a. Schüler*innen und Kita-/Hortgruppen, aber auch pädagogische Fachkräfte, Flüchtlinge, Student*innen, Therapiegruppen), sowohl in unserer Werkstatt als auch in den Einrichtungen vor Ort. Ziel ist dabei stets, nachhaltige Alternativen gemeinsam mit den Einrichtungen zu suchen, zu finden und umzusetzen und das nötige Wissen/die Fähigkeiten dafür zu vermitteln.
Beispiele sind: Bau eines Gartenhäuschens aus Reststoffen gemeinsam mit den Kindern in einer Kita, nachhaltiges Basteln als regelmäßiges Ganztagsangebot mit Aufklärung über weltweite Folgen von zu viel Konsum/Abfall, Festdekorationen aus Reststoffen, Erarbeiten und Etablieren eines Recycling-/Müll- und/oder Plastikreduktions-Konzeptes in einer Einrichtung unter Beteiligung aller relevanten Akteur*innen (im Beispiel Schule: Schüler*innen, Lehrer*innen, Schulleitung, Hausmeister*innen, Reinigungspersonal, Restlos-Materiallager, städtischer Abfallbetrieb). Ziel ist, dass die Einrichtungen das Begonnene in Eigenregie weiterführen und entwickeln können, mit RESTLOS als Materialquelle und Partner. Dafür schult RESTLOS auch (angehende) pädagogische Fachkräfte und ist mit entsprechenden Akteur*innen vernetzt. ·
Tätigkeiten der Freiwilligen
Zu den Aufgaben im Projekt RESTLOS gehören Materialannahme und -sortierung, Unterstützung als Gastgeber*in bei den freien Öffnungszeiten, Unterstützung bei der Durchführung von Gruppenangeboten in der Halle und z.B. bei Stadtteil- und Umweltfesten. Ebenso ist eine Unterstützung bei der Findung und Herstellung von Upcyclingprodukten sehr erwünscht. Wir bieten eine ausführliche Einarbeitung, Betreuung und die Möglichkeit zur Weiterbildung.